Typische Hinweise
Erfahrene Lektoren achten auf typische Muster, die auf KI-Übersetzungen hinweisen können. Diese sind nicht zwingend schlecht, erfordern aber in bestimmten Bereichen besondere Aufmerksamkeit bei der Prüfung.
Typische Schwächen maschineller Übersetzungen
– Terminologiefehler: Fachbegriffe werden falsch, inkonsistent oder allgemeinsprachlich wiedergegeben.
– Stilistische Glätte, aber Fachungenauigkeit: Der Text klingt flüssig, enthält aber inhaltliche Unstimmigkeiten.
– Fehler bei Zahlen und Einheiten: Dezimaltrennzeichen, Maße oder Normen weichen von Standards ab.
– Uneinheitliche Übersetzungen: Ein Begriff wird mehrfach unterschiedlich übersetzt.
– "Zu perfekte" Grammatik: KI vermeidet komplexe Strukturen – untypisch für technische Fachtexte.
– Halluzinationen: Normen oder Begriffe tauchen auf, die im Original gar nicht vorkommen.
Checkliste für Lektoren
Mit diesen Fragen lässt sich schnell prüfen, ob ein Text KI-typische Fehler enthält:
Terminologie
– Sind Fachbegriffe einheitlich?
– Werden Abkürzungen oder Normen korrekt wiedergegeben (z. B. DIN, ISO)?
Zahlen & Einheiten
– Stimmen Dezimaltrennzeichen und Maßeinheiten?
– Wurden Umrechnungen korrekt übernommen?
Konsistenz
– Sind Begriffe in Fließtext, Tabellen und Abbildungen einheitlich?
Sprachstil
– Klingt der Text zu glatt oder generisch?
– Wirkt der Satzbau auffällig "englisch"?
Inhaltliche Genauigkeit
– Fehlen sicherheitsrelevante Hinweise?
– Werden Fachkonzepte oberflächlich oder falsch dargestellt?
Wann es schwierig wird
– Einfache Texte (z. B. klare Bedienungsanleitungen) sind oft kaum von menschlichen Übersetzungen zu unterscheiden.
– Hochspezialisierte Inhalte (Medizintechnik, Maschinenbau, Normen) verraten KI schneller, da hier tiefes Fachwissen erforderlich ist.
Fazit
Ob eine Übersetzung mit KI erstellt wurde, lässt sich nicht zu 100 % beweisen. Doch ein erfahrener Fachlektor erkennt die typischen Muster und weiß, wo er gezielt nach Fehlern suchen muss.